Hei-Hei´s HilferufHei-Hei´s call for help

Hey-Hey Energiekriese, dritter Weltkrieg, wir suchen einen neuen Hof und es ist alles ganz furchtbar. Dieses Jahr stehen viele Tierheime vor der Frage wie es weiter gehen wird. Im Winter die Zwingeranlagen nicht heizen? Welche Räume kann man für die Alten und Kranken herrichten, damit man nur dort Geld verbrennt, wenn man am Rädchen dreht? Und nun sollen auch noch die Tierärzte ihren Satz erhöhen… Wie soll das alles werden? Und während wir in der Foundation da so vor uns hin schwarzmalern und Flüche in den Kaffeebecher murmeln, klingelt plötzlich das Diensthandy. Klingelton: Ghostbusters in Blockflöte. Es meldet sich eine Tierrettung mit leicht gestresster Stimme am Telefon. Es geht um folgenden Fall: Und jetzt Achtung, das ist nichts für schwache Nerven und vor allem lang. Man hatte einen Wasserhundmischling aus Portugal importiert. Er kam als Welpe nach Deutschland. Der kleine nun ca. 40cm hoch gewachsene Flusen von Satans Strickpulli machte dort schon bald durch Verhaltensweisen auf sich aufmerksam, die einen glauben ließen, er sei besessen. Wütende und ungerichtete Knurr- und Fauchgeräusche und sich im Kreis drehen waren der Anfang. Mit weniger bellend dafür mehr schnauzenden Lautäußerungen und völlig unvorhersehbaren in seinen Attacken (welche mal nach außen aber auch mal gegen sich selbst gerichtet erfolgten), verbreitete er derartigen Schrecken in seiner Familie, dass man bald nur noch einen Weg sah und ihm ein One Way Ticket ins Tierheim spendierte. Dort zeigte er sich aufgeregt bis nervös, schnauzte rum aber ließ sich alles in allem viel gefallen. Einem Fernsehauftritt bei „Tiere suchen ein zu Hause“ sei Dank, fand der Flusen bald einen neuen Wirkungskreis, mit einer Hundeschule, welche ihm Hilfe bot. So konnte er eine gute Frustrationstoleranz aufbauen und konnte auch mit dem Begriff „Aushalten lernen“ etwas anfangen. Das kleine Pulverfass entwickelte sich. Sehr zum Bedauern der Trainerin kam es aber auch immer wieder gerade im häuslichen Bereich zu Rückschritten. Und hier sind wir bei einem übergreifenden Problem: Die Sichtweise und die emotionale Behandlung von Hunden mit Problemen. Rückschritte traten vor allem dann auf, wenn statt dem Erziehungsauftrag und der damit verbundenen Hilfe bei der Bewältigung anstehender Konflikte das Mitleid durchsickerte. Man fand sich zeitweise in einem Lern-Prozess wieder, welcher der Flusen mal mehr, mal weniger glücklich aussehend durchmachen musste, und wünschte sich ihn einfach nur in den Arm zu nehmen, gutes Essen zu kochen und Liebe den Rest machen zu lassen.Eine Regung, die wir durchaus nachvollziehen können und die hier auch immer mal hochschwappt wie Kotze nach einem Fresskoma… Aber leider leben wir nicht in Disneyland, sondern auf einem Planeten wo es heißt „Fressen oder gefressen werden“. Diese Theorie wird kalt von Geparden untermalt, die wenige Stunden alte Antilopenbabys zur Primetime fressen. Was wiederum leider auch bedeutet, dass Heilung und Fortschritt immer auch an emotional herausfordernde Wege geknüpft sind, auf denen jeder mal stark sein muss. Kurz um: Es kam zu einer bis hundert frustgeladenen Beißattacken, weil die souveräne Führung fehlte und irgendwann lagen die Nerven blank. Und letztlich wurden die Nerven dadurch komplett roh, dass das Tierheim die Rücknahme verweigerte. Und bevor jetzt einer den Finger hebt und „Booh!“ schreit: Rücknahme wird seitens der Heime meist nicht aus purer Boshaftigkeit abgelehnt, sondern aus Kapazitätsgründen, Mitarbeiter Mangel, Bestandsreglementierungen durch das zuständige Veterinäramt, finanzieller Not, schlicht nicht ausgebildetem Personal für den Umgang mit aggressiven Hunden und vielen weiteren Faktoren. Diese Faktoren bleiben einem Menschen, der sich mit den Millionen Teilchen des Puzzles Namens „Der Tierschutz“ nicht auskennt, im Verborgenen und führen zu oben genannter Annahme, Tierheimmenschen seien in ihrer Freizeit herzlose Satanisten.Also Finger runter, Stimme schonen und zuhören. Es saß also eine Familie mit Angst, Ratlosigkeit und Bissverletzung im Eigenheim mit dem Flusentier from Hell. Dieses kläffte zornig, schrie und verteidigte alles und auch manchmal nichts, aber es verteidigte. Und wisst ihr, das Wort „verhaltensauffällig“ bezieht sich nicht nur auf „Na ja er beißt halt in Situation XY zu“, sondern birgt verschiedenste Gesichter wie „schmiert mit Kot“, „rennt schreiend im Kreis“, „Er verletzt sich selbst“, „ist unsauber“, „ist unberechenbar“, „ist übersteigert aggressiv“ und der vielen mehr. Solch „Einer“ ist mit normalem Unterricht in der Hundeschule nicht gut beraten und so führte der Weg unter anderem auch zum Tierarzt. „Mal schauen, ob er was hat, möglicherweise ist er krank“. Aber das Blutbild sagte „Nein.“ und auch viele tausende Euro und Maschinengänge später lautete die Antwort immer noch „Nein.“. Und nun stellen Sie sich mal vor, sie leben zwischen Weltkriegsstimmung, Energie- und Spritpreisen, die ihre Existenz auffressen, einer Schwiegermutter und einem Job und kehren mit all den Sorgen zurück in ein Haus, in dem der Teufel auf sie wartet. Ein Wesen, das Ihnen durch seine bloße Anwesenheit die Nerven blank legt, unvermittelt in Sie reinbeißt und einen dem Alltag geschuldet schweren Tag zur Katastrophe werden lässt. In Filmen werden solche Wesen mit Exorzisten, Schwertern oder Gift bekämpft und in Teppiche eingerollt. In unserer Welt kommen Problemlösungen von Google oder dem Nachbarn, der Jäger ist. Und schlussendlich von Tierärzten, die zwar wissen, dass die Tötung eines gesunden Wirbeltieres verboten ist. Das führt praktisch jedoch dazu, dass Besitzer mit hochaggressiven Tieren ohne Hilfe weggeschickt werden und es im schlimmsten Fall auf die Titelseite der BILD schaffen. Was dann geschah: Verzweiflung, Blut, Tränen und der Gedanke, dass es dem Flusen mit diesem Leben wohl auch nicht gut gehen konnte, schafften Zutritt zu zwei Tuben Sedalin und 20 Tabletten Diazepam. Welche mit der Idee, ihn heimlich ohne Schmerzen, Wut oder Angst von der Welt zu schicken, verabreicht werden sollten. Der Flusen aß brav und vor allem hastig-wütend alle Leckereien, die man ihm an diesem Tag verabreichte. Er wusste nichts von Henkersmahlzeiten und der Möglichkeit durch anschließende Atemdepression daran zu sterben. Und jetzt heben sicher wieder viele den Finger, aber der Flusen ist einer von drei Hunden, die derart getötet werden sollten. Und einer der drei, von siebzehn uns bekannten Fällen, die dies überlebten. Wer sich jetzt also aufregen will, versteht das Puzzle nicht richtig und weiß auch nicht, dass diese Geschehen zukunftsweisend sind. Die Menschen stehen mit ihren bissigen Hunden allein auf weiter Flur, Hilfe und Kapazitäten sind schon längst erschöpft. Verzweiflung, Wut und allerhand emotionale Auswüchse machen sich breit und Menschen helfen sich am Ende selbst. Nicht weil sie böse sind, sondern weil sie in Gefahr leben. Das rechtfertigt ihr Vorgehen nicht, aber nehmen will die Hunde ja trotzdem keiner. Die Tierrettung hingegen kam ganz am Ende ins Spiel, denn der Flusen wollte und wollte nicht sterben. Ein Horrorszenario für alle Seiten. Wo man das ganze „Gift“ her hatte, wird wohl keiner erfahren, aber die Angst stand wohl bis zum Hals und so kontaktierte man die Tierrettung, um den Duselflusen abzuholen und dem ganzen Schrecken beim Tierarzt ein Ende zu setzen. Zynisch einem Tierretter einen derartigen Auftrag zu erteilen, aber eins kann man daraus erkennen, leiden sollte er nicht. Sterben aber eben auch nicht, befahl wohl das Universum und so kam es, dass die Tierrettung alles daran setze ihn am Leben zu erhalten, anstatt ihn zu euthanasieren. „Mordversuch“ würde man vor Gericht sagen, wenn der Hund keine Sache wäre, aber… Der Flusen erwachte, er erbrach sich und lungerte wie ein Junkie im Entzug in der Box einer Tierklinik rum. Die Maschinen bestätigten, dass das Hin keinen Schaden nahm und der Flusen feiert nun zwei Mal im Jahr Geburtstag. Ente gut, alles gut, sollte man meinen, wäre da nicht die Theorie der kalten Welt. Der Flusen zeigte schon bald eine Verhaltensstörung in der Box, er kreiselte und verletzte sich selbst. Er wurde aus der Klinik entlassen, aber niemand konnte ihn nehmen. Er sei nicht verträglich mit Artgenossen, immer noch unberechenbar und jetzt auch noch autoaggressiv. Wir erhielten Videos von einer blutverschmierten Box, in der er sich wütend drehte und immer wieder in die eigene Rute biss. „Er muss jetzt aber weg“, ein Satz, den wir und alle anderen an der Front schon nicht mehr hören können, ebenso wenig wie die Tierklinik das Gezeter des Flusen. Was blieb der Tierrettung als unfreiwillig neuem Halter also übrig? Sie bauten ihm ein bequemes Quartier in der Fahrzeughalle ihres Rettungswagens, gingen mit ihm Gassi und teilten sich den Flusen und dessen Umsorgung auf. Man hoffte auf ein Wunder oder wenigstens ein zu Hause, welches sich einen derartigen Dämon zutraute. Das witzige an Hunden ist ja, dass sie einfach in ihrem Verhalten bleiben, egal wie heiß die Lage um sie herum auch wird. Ohnehin vermuten sie nie einen Bezug der ganzen Misere zu ihrem Verhalten. Nun ja, das zu Hause kam nicht, dafür aber das Veterinäramt. Entsetzt über die Haltungsbedingungen des Hundes: Isoliert ohne regelmäßigen Kontakt zu Menschen und Artgenossen.Was nicht stimmte, was man von Amtswegen aber eben auch nicht überprüfen konnte. Von Amtswegen wusste man aber auch keine Stelle für den Hund, also verhängte man erstmal ein Bußgeld um den Finger zu heben und zu sagen „So geht’s aber nicht !“. Unsere Anica, die am Tag der Weltuntergangsstimmung in der Foundation tatsächlich noch in der Hoffnung, es rufe endlich der Millionär an, der uns zumindest aus den finanziellen Sorgen rauskatapultiert, ans Telefon gegangen war, hätte wohl beim Anhören dieser Geschichte am liebsten mehrmals das Telefon im Garten vergraben. Und auch unsere Antwort lautete an diesem Tag: „Leider können wir euch nicht helfen, wir sind voll.“ Die Tierrettung stand nun also mit ihrem Rettungsflusen, Bußgeldern und der Ahnung, dass wenn es zu einer Beschlagnahme käme, der Sensenmann wohl doch noch seinen Tribut einfordern würde, allein da. Nicht weil der Flusen gar nicht geht und so unendlich furchterregend ist, sondern weil er aufwändig ist und schwierig und weil man sich auf dem kalten Planeten dann irgendwann dazu entscheiden wird „die Guten“ weiter zu vermitteln und „die Schwierigen“ von ihren Problemen zu „erlösen“. Nur, dass „die Schwierigen“, eben die sind, die auf die Probleme dieses kalten Planeten hinweisen, sich nicht unterkriegen lassen und damit eigentlich „die Gesünderen“ sind. Und davon gibt es immer mehr… schon aufgefallen? Düstererer Text, ich weiß. Aber das ist das, was hier passiert und was wir jeden Tag mehrfach mit Besitzern am Telefon erleben, in der Hundeschule sehen oder am Tor ablehnen müssen. Dennoch hielten wir Kontakt, bekamen Videos vom Flusen wie er sich selbst zerfetzte und schier außer Rand und Band geriet. Die Lage spitzte sich zu. Beim Anblick des kleinen, wütenden Kobolds sah ich hin und wieder Parallelen zu unserem verstorbenen Jamie. Und dann ging alles ganz schnell. Mein Nobody machte sich nach 13 Jahren auf den Weg nach Walhalla. Ein großartiger Hund, wenn auch der Schrecken vieler Besucher der Anlage mit Panthergang und zu kleinen spitzen Hörnern runterkupierten Ohren. Wo Nobody war, gefror die Luft ^^ aber wir liebten ihn und er war ein Urgestein aus der Foundation. Traurig aber eine Chance für den Flusen aus der Kiste zu kommen, denn es ist dieser Tage utopisch zu glauben, man bekäme Plätze durch Vermittlung. Also Tränen trocknen und weiterkämpfen. Wir sagten also zu ihn zu übernehmen und hörten, wie auf der anderen Seite ein ganzer Erdrutsch vom Herzen fiel und auch der Bußgeldbescheid Flügel bekam. Und so kam er an, polterte bei seinen Rettern aus dem Auto, wurde sofort wütend und versuchte sie zu beißen.Mit Ach und Krach schaffte man es ihn wieder ins Auto zu bugsieren, wo wir ihn dann etwas aufwändiger mit Maulkorb und Leine sicherten. Als er nun „neu angezogen“ nach draußen kam, war er erstmal aufgeregt, verhielt sich aber mir als Fremdperson gegenüber eher gehemmt. Das heißt er bellte, versuchte aber nicht zu beißen. Durchs Tor in die Hundegruppe rein trug ich ihn auf dem Arm, wo er sofort verstummte. Dies tat ich, weil ich bemerkte, wie die Murmeln in seinem Kopf durcheinander gerieten je näher wir dem Tor kamen und je mehr Reize er aufnahm. Ganz dicht am Menschen schien er Sicherheit zu verspüren und blieb ruhig. Normal mach ich ja sowas nicht und nehm Hunde auf den Arm, aber manchmal… In den folgenden Tagen mit dem Dämon der Hölle sahen wir folgende Verhaltensweisen: Er verbellte Fliegen Er verteidigte Futter Er verteidigte seine Box Er war rastlos und stürzte sich dann teilweise in umgelenkter Aggression auf Artgenossen Er war unsauber Er rammelte Kissen und verteidigte diese Er bellte, keifte und grummelte Seiner dabei sehr unbeholfenen und zum Teil orientierungslos wirkenden Art ist es zu verdanken, dass der Flusen des Teufels hier den Namen HEI HEI (der kleine Hahn aus dem Film Vaiana) bekam. Ein sehr lauter und in seiner Anwesenheit kaum zu übersehender, aber hoch intelligenter kleiner Kerl. Als wir ihn eines morgens in einem separaten Raum fütterten und eine Mitarbeiterin diesen betrat, schauend ob er nun fertig sei, um ihm den Maulkorb anzulegen und ihn nach draußen zu den anderen zu lassen, schaute der Strubbelige Tod kurz auf, nahm den letzten Brocken Fleisch aus seinem Napf, trug ihn in die hinterste Ecke des Zimmers, setzte sich daneben und begann die Mitarbeiterin zu fixieren. Und alle die sich jetzt fragen… Ja, er stellte ihr eine Falle. Nämlich die, in den Raum zu gehen, um ihn rauszuholen, währenddessen er sie wegen des Fleischbrockens attackiert hätte. Gründe für eine Schlägerei gibt’s ja immer, man muss nur lang genug suchen. Und da saß er jetzt, wie die Grinsekatze von Alice im Wunderland, neben seiner Beute und war fest davon überzeugt das schlauste Wesen auf diesem Planeten zu sein. Stattdessen aber flog ihm im Handumdrehen allerhand Zeug aus dem Regal, welches im Raum stand, entgegen (Hundeschuhe, eine Bürste, eine leere Dose Red Bull etc.). Nicht mit der Intention ihn zu treffen, sondern um ihm seine Idee, sich mit einer Ressource als Aufhänger für einen handfesten Streit in die letzte Ecke zu verziehen, richtig madig zu machen. Mit großen Augen und trotzigem Gangbild kam er angeschlurft und ließ sich angenervt, trotz seiner Niederlage, den Maulkorb anlegen. Er ist oft nicht auf dieser Welt und hat hier den Beinamen „das Astralwesen“, ist aber dennoch sehr lernfähig und auch gegenüber uns in der Lage richtig einzuschätzen wann das Maß voll ist. Er schlief eine ganze Zeit lang bei mir am Bett, entschied dann aber, dass er nun cool genug ist, um in der Hundegruppe in der Küche zu schlafen. Alles war auf einem guten Weg und alle freuten sich mit und über HeiHei und seine Entwicklung. Und auch hier könnte man sich wieder freuen und denken „Awwww. So schön, wieder einer gerettet“. Wenn der Sensenmann nicht immer noch eine Rechnung offen gehabt hätte, was einen schon fast glauben lässt, dass HeiHei in seinem vorherigen Leben ein ganz furchtbares Wesen gewesen sein muss… vielleicht ein Mensch oder so.HeiHei trug weiterhin einen Maulkorb, da er auch ganz gerne mal attackierte, wenn man durch Türen ging, die er als sein persönliches Portal ins Wunderland deklariert hatte. Und dieser rettete ihm an dem Tag sein Leben. Als wir nämlich nach draußen in die Hundegruppe kamen, um die Hunde ins Bett zu rufen, stand der Krauskopf da, mit Sabberfäden und undefinierbar stinkendem Unrat in seiner Fresstüte. Es roch, als ob er direkt aus einem See nahe dem Fegefeuer getrunken hätte und wir merkten gleich, dass seine Augenlieder nach unten hin etwas durchhingen. Als er auf uns zulief hatte er einen leichten Katzenbuckel und drückte sich sofort gegen das Bein einer Mitarbeiterin. HeiHei hatte Schmerzen. Wir tasteten ihn ab. Es gab sowohl im Rachen, als auch in allen anderen ertastbaren Bereichen, keine Regung und dennoch zeigte er alle Symptome eines Magen- oder ggf. auch Darmverschlusses. 20:30Uhr abends, mitten auf dem Land. Unsere Klinik lehnte ab, da sie bereits zwei andere Notfälle auf dem Tisch hatten, jedoch unsere Situation ebenfalls als akut einschätzten. Also die nächstgrößere Tierklinik angerufen, die Situation geschildert und ab ins Auto. Nach einer Fahrt, welche laut Google 30 Minuten dauern sollte, rollte der Passat 20 Minuten später auf den Parkplatz der Klinik.Notdienst, das kostet, aber alles andere kostet ein Leben. Ich nahm HeiHei auf den Arm und ging zügig vor zur Anmeldung. Wir wurden ins Wartezimmer verwiesen, dieses war so gut wie leer. Na gut, kurz warten. Aus 10 wurden 20 und aus diesen dann fast 30 Minuten, während HeiHei nun zitterte und sich krümmte. Wieder vor an die Anmeldung: „Entschuldigung, ich fragte am Telefon, ob sie Zeit für einen akuten Notfall haben.“ Und als ich dann mit einer entsprechenden Motzfresse zu hören bekam: „Ja, aber sie müssen trotzdem warten.“, flogen nebst Todesblicken und fließendem Dämonisch noch ein paar verdrehte Segenswünsche über die Theke und der Passat schoss rückwärts vom Hof. Cruella De Vil wäre stolz gewesen.Um kurz vor 22:00Uhr erreichte ich dann mit HeiHei eine Klinik, die ebenfalls Notdienst hatte. Er wurde geröntgt, an den Tropf gehängt und dann in den OP geschoben und ich fuhr mit gemischten Gefühlen vom Hof. Um 2:00Uhr morgens dann der Anruf: „HeiHei hat die OP geschafft, er ist stabil“. Rausoperiert wurden Blätter, Steine, ein alter Knochensplitter und andere Souvenirs, die sich dieser wahnsinnige Flusen wohl als Andenken ans Wunderland oder was auch immer bereits vor längerer Zeit reingezogen hatte und die nun in der Masse den Magenausgang, ähnlich einem Staudamm, verstopft hatten. Nach zwei Tagen und schlappen 1800,00 Euro und noch offen gelassenen Nachbehandlungskosten, stand er wieder bei uns auf dem Hof. Er schaute in den Himmel, dann angestrengt auf den Boden, stolzierte los, fusselte und bellte rum, als sei nichts gewesen. Und auch das ist schön an Hunden, sie überstehen eine Krise und nehmen ihr Leben direkt wieder auf. Boxenruhe hatte man ihm verordnet und auch die hielt er mittlerweile richtig gut aus. Und da sitzt man nun Wochen später und weiß immer noch nicht, wie man mit Sprit- und Energiepreisen umgehen, oder auch schlicht den Weltfrieden herstellen soll. Nun sind wir, da wir mit HeiHei seine wilde Reise angefangen haben, froh, dass es ihn gibt und dass er lebt. Neben seiner Mutti sind wir damit wahrscheinlich erstmal die Einzigen ^^ Aber dafür erzählen wir euch diese Geschichte und hoffen, dass sie viele zum Nachdenken anregt. Nachdenklich werden über das, was noch kommt, wenn der unreflektierte Hundekonsum so weiter geht und was aus all den Tieren werden soll, die uns irgendwann um die Ohren fliegen, wenn die Tierheime finanziell und Kapazitäten mäßig ausgeblutet sind.

 

Also: Nicht nur Applaus und Liebe spenden, lieber mal Geld ans Tierheim senden. In diesem Sinne freuen auch wir uns über Spenden, einfach weil die Klinik so teuer war und der Winter vor der Tür steht.

 

Hellhound Foundation

 

IBAN: DE74 2585 1660 0055 1589 50

 

BIC: NOLADE21SOLKreissparkasse Soltau

 

https://www.paypal.com/donate/…

HEI-HEI’S CALL FOR HELP

 

Hey-Hey energy crisis, third world war, we’re looking for a new yard and it’s all pretty awful. This year many shelters are facing the question of how to go on. No to heat the kennel facilities in the winter? Which rooms can be prepared for the old and the sick, so that money is only burned there when you turn the cog? And now the vets are supposed to increase their rates… How is it all going to work out? And while at the Foundation we are painting black and muttering curses into our coffee mugs, our cell phones suddenly ring. Ringtone: Ghostbusters on the recorder. It’s an animal rescue with a slightly strained voice on the phone. It’s about the following case: And now attention, this is not for the faint of heart and especially long. One had imported a water dog hybrid from Portugal. He came as a puppy to Germany. The small, now about 40cm high grown fluff of Satan’s knitted sweater soon drew attention to himself there by behaviors that made you think he was possessed. Angry and undirected growling and hissing noises and spinning in circles were just the beginning. With less barking and more snarling noises and completely unpredictable attacks (sometimes directed towards the outside but also against himself), he spread such terror in his family that they soon saw only one way and gave him a one-way ticket to the shelter. There he showed himself excited to nervous, snapped around but all in all he put up with a lot. Thanks to a TV appearance on „Tiere suchen ein Zuhause“ (Animals looking for a home), the fluff soon found a new sphere of activity, with a dog school offering him help. So he was able to build up a good frustration tolerance and was also able to get to grips with the concept of „learning to endure“. The little powder keg developed. Much to the regret of the trainer, however, there was always regression, especially in the domestic area. And here we are at an overarching problem: The view and the emotional treatment of dogs with problems. Regression occurred primarily when pity seeped through instead of the educational mission and the associated help in overcoming upcoming conflicts. One found oneself at times in a learning process, which the fluff had to go through sometimes more, sometimes less happy looking, and wished to just take him in the arm, cook some good food and let love do the rest. An emotion that we can understand quite well and that also sloshes up here from time to time like vomit after a food coma… But unfortunately we do not live in Disneyland, but on a planet where it is „eat or be eaten“. This theory is coldly supported by cheetahs, which eat a few hours old antelope babies at prime time. Which in turn unfortunately also means that healing and progress are always linked to emotionally challenging paths where everyone has to be strong at times. In short: one to a hundred frustration-laden biting attacks occurred because the sovereign leadership was missing and at some point the nerves were on edge. And finally the nerves became completely raw because the shelter refused to take him back. And before someone now raises his finger and cries „Booh!“: Take-back is usually refused on the part of the shelters not out of pure malice, but for capacity reasons, lack of staff, stock regulations by the competent veterinary office, financial hardship, simply untrained staff for dealing with aggressive dogs and many other factors. These factors remain hidden to a person who is not familiar with the millions of pieces of the puzzle called „Animal Welfare “ and lead to the above-mentioned assumption that animal shelter people are heartless Satanists in their spare time. So put your fingers down, spare your voice and listen. So there sat a family with fear, helplessness and bite injury in the home with the fluffball from Hell. This yelped angrily, screamed and defended everything and sometimes nothing, but it defended. And you know, the word „abnormal“ does not only refer to „well, he just bites in situation XY“, but it contains different faces like „smears with excrement“, „runs screaming in circles“, „he hurts himself“, „is unclean“, „is unpredictable“, „is overly aggressive“ and many more. Such „one“ is not well advised with normal lessons in the dog school and so the way led, among other things, to the vet. „Let’s see if he has something, possibly he is sick“. But the blood count said „No.“ and even many thousands of Euros and machine passes later the answer was still „No.“.

And now imagine that you live between a world war atmosphere, energy and fuel prices that eat up your existence, a mother-in-law and a job, and return with all the worries to a house where the devil is waiting for you. A creature that, by its mere presence, can shatter your nerves, bites you abruptly, and turns a difficult day due to everyday life into a catastrophe. In movies, such beings are fought with exorcists, swords or poison and rolled up in carpets. In our world, solutions to problems come from Google or the neighbor who is a hunter. And finally, from veterinarians who know that killing a healthy vertebrate is forbidden. However, this practically leads to owners with highly aggressive animals being sent away without help and, in the worst case, making it onto the front page of BILD (german newspaper). What happened then: Despair, blood, tears and the thought that the fluff could probably not do well with this life, gained access to two tubes of Sedalin and 20 tablets of Diazepam. Which were to be administered with the idea of sending him secretly from the world without pain, anger or fear. The fluff ate dutifully and above all hastily furiously all the treats he was given that day. He knew nothing of last meals and the possibility of dying from it by subsequent respiratory depression. And now I’m sure many are raising their fingers again, but the fluff is one of three dogs that were to be killed in such a way. And one of the three, out of seventeen cases known to us, that survived this. Who wants to get upset now, therefore, does not understand the puzzle correctly and also does not know that these happenings are future-oriented. The people stand with their biting dogs alone on a far field, help and capacities are exhausted already for a long time. Despair, anger and all kinds of emotional outgrowths spread and people end up helping themselves. Not because they are evil, but because they live in danger. That doesn’t justify their actions, but no one wants to take the dogs anyway. Animal rescue, on the other hand, came into play at the very end, because the fluff did not and would not die. A horror scenario for all sides. Where one had the whole „poison“ from, probably nobody will know but the fear stood probably up to the neck and thus one contacted the animal rescue, in order to fetch the fluffy dummy and to set the whole fright with the veterinary surgeon to an end. Cynical to give such an order to an animal rescuer, but one can recognize from it, he should not suffer. But neither should he die, probably the universe commanded, and so it came to pass that the animal rescuers did everything they could to keep him alive instead of euthanizing him. „Attempted murder“ is what they would say in court if the dog wasn’t a thing, but… The fluff woke up, vomited, and loitered like a junkie in withdrawal in the box of an animal hospital. The machines confirmed that the brain took no harm and the fluff now celebrates its birthday twice a year. Duck good, all good, one would think, were it not for the cold world theory. The fluff soon showed a behavioral disorder in the box, he gyrated and hurt himself. He was released from the clinic, but no one could take him. He was not compatible with conspecifics, still unpredictable and now autoaggressive. We received videos of a bloodied box where he was spinning furiously and biting his own tail repeatedly. „But he has to go now,“ a phrase we and everyone else on the front lines already can’t hear anymore, nor can the vet clinic hear the fluff’s clamor. So what was left for the animal rescue as an involuntary new owner? They built him comfortable quarters in the vehicle hall of their rescue vehicle, took him for a walk and shared the fluff and its care. They hoped for a miracle or at least a home that could handle such a demon. The funny thing about dogs is that they just stick to their behavior, no matter how hot the situation around them gets. Anyway, they never suspect any relation of the whole misery to their behavior. Well, the home did not come, but the veterinary office did. Horrified about the keeping conditions of the dog: Isolated without regular contact to humans and conspecifics, which was not true, but which could not be checked by the authorities. From official ways one knew however also no place for the dog, thus one imposed first a fine to lift the finger as to say „That’s not how it goes!”

Our Anica, who had actually answered the phone on the day of the doomsday mood at the Foundation in the hope that the millionaire would finally call and at least catapult us out of our financial troubles, would have loved to bury the phone in the garden several times while listening to this story. And our answer that day was also, „Unfortunately, we can’t help you, we’re full.“ So now the animal rescue stood alone with its rescue fluff, fines and the inkling that if it came to a seizure, the Grim Reaper would probably take his toll after all. Not because the fluff doesn’t work at all and is so infinitely scary, but because it is costly and difficult, and because at some point on the cold planet they will decide to pass on „the good ones“ and „redeem“ „the difficult ones“ from their problems. Only, that „the difficult ones“, are just those, which point to the problems of this cold planet, do not let themselves get down and thus are actually „the healthier ones“. And there are more and more of them… already noticed? Gloomy text, I know. But that’s what’s happening here, and what we experience multiple times every day with owners on the phone, see at dog school, or have to turn down at the gate. Still, we kept in touch, got videos of the fluff as he tore himself apart and was sheerly out of control. The situation was coming to a head. Looking at the little angry imp, I saw parallels to our deceased Jamie every now and then. And then everything happened very quickly. My dog “Nobody” made his way to Valhalla after 13 years. A great dog, though the terror of many visitors to the facility with panther gait and ears cropped down to small pointed horns. Where Nobody was, the air froze ^^ but we loved him and he was a Foundation original. Sad but a chance for the fluff to get out of the box, because it is utopian these days to think you get places through placement. So dry tears and keep fighting. So we agreed to take him on and heard a whole landslide fall from the hearts on the other side and the fine got wings too. And so he arrived, rumbled out of the car at his rescuers, immediately became furious and tried to bite them. With twisting and breaking they managed to maneuver him back into the car, where we then secured him a little more elaborate with muzzle and leash. When he, now „newly dressed“ came outside, he was first excited, but behaved rather inhibited to me as a stranger. That is, he barked, but did not try to bite. Through the gate into the dog group I carried him in my arms, where he immediately fell silent. I did this because I noticed how the marbles in his head got mixed up the closer we got to the gate and the more stimuli he took in. Very close to the human he seemed to feel security and remained calm. Normally I don’t do that and tease dogs, but sometimes… In the following days with the Demon of Hell we saw the following behaviors: He barked at flies, he defended foo, he defended his box, he was restless and then partly rushed in redirected aggression on conspecifics. He was unclean, he humped pillows and defended them. He barked, barked and grumbled His thereby very awkward and partly disoriented acting nature is to be owed that the fluff of the devil here got the name HEI HEI (the little rooster from the movie Vaiana). A very loud and hard to miss in his presence, but highly intelligent little guy. One morning when we were feeding him in a separate room and a staff member entered, looking to see if he was ready to be muzzled and let him go outside with the others, the tousled death looked up briefly, took the last chunk of meat from his bowl, carried it to the far corner of the room, sat down next to it and began to fixate on the staff member. And all of you who are wondering now… Yes, he set a trap for her. Namely, to go into the room to get him out, meanwhile he would have attacked her for the meat chunk. There are always reasons for a fight, you just have to look long enough. And there he sat, like the Cheshire Cat from Alice in Wonderland, next to his prey, firmly convinced that he was the smartest creature on the planet. But instead, in the blink of an eye, all sorts of stuff flew at him from the shelf that stood in the room (dog shoes, a brush, an empty can of Red Bull, etc.). Not with the intention to hit him, but to make him really mad about his idea to go to the last corner with a resource as a hanger for a solid argument. With wide eyes and a defiant gait, he came shuffling up and, annoyed by his defeat, had the muzzle put on him.

He is often out of this world and has the nickname „the astral being“ here, but is still very adaptive and also able to correctly judge towards us when the measure is full. He slept by my bed for quite a while, but then decided he was now cool enough to sleep in the dog group in the kitchen. Everything was on a good track and everyone was happy with and about HeiHei and his development. And again you could be happy and think „Awww. So nice, another one saved“. If the Grim Reaper hadn’t still had a score to settle, which almost makes you think that HeiHei must have been quite a terrible creature in his previous life… maybe a human or something. HeiHei continued to wear a muzzle, because he also quite liked to attack when you went through doors that he had declared as his personal portal to Wonderland. And this saved his life that day. When we went outside to the dog group to call the dogs to bed, the meathead was standing there with drooling threads and undefinable stinking garbage in his food bag. He smelled as if he had been drinking directly from a lake near purgatory, and we noticed right away that his eyelids were sagging a bit toward the bottom. As he walked towards us he had a slight cat hump and immediately pressed himself against the leg of one of the staff. HeiHei was in pain. We palpated him. There was no movement in his throat or in any other palpable area, and yet he showed all the symptoms of a stomach or possibly intestinal obstruction. 8:30PM, in the middle of the country. Our clinic declined because they already had two other emergencies on the table, but also considered our situation acute. So we called the next biggest animal hospital, described the situation and got into the car. After a drive, which according to Google should take 30 minutes, the Passat rolled into the parking lot of the clinic 20 minutes later. Emergency service, that costs, but everything else costs a life. I took HeiHei in my arms and walked briskly forward to the registration desk. We were directed to the waiting room, which was as good as empty. All right, wait a moment. 10 minutes turned into 20 minutes, which turned into almost 30 minutes, while HeiHei was shaking and writhing. Again before to the registration: „Excuse me, I asked on the phone whether they have time for an acute emergency.“ And when I was then told with an appropriate grump, „Yes, but you’ll still have to wait,“ a few twisted blessings flew across the counter along with death glances and fluent demonics, and the Passat shot backwards out of the yard. Cruella De Vil would have been proud. Shortly before 10pm I reached the clinic with HeiHei, which also had emergency service. He was x-rayed, hooked up to the IV and then pushed into surgery and I drove off the farm with mixed feelings. Then at 2:00 o’clock in the morning the call: „HeiHei has made the operation, he is stable “. Leaves, stones, an old bone splinter and other souvenirs were operated out, which this insane fluff had probably pulled in as a souvenir of Wonderland or whatever a long time ago and which had now clogged the stomach outlet in the mass, similar to a dam. After two days and a measly 1800.00 euros and still open after-treatment costs, he was back with us in the yard. He looked at the sky, then strained at the ground, pranced off, fuzzed and barked around as if nothing had happened. And that’s another nice thing about dogs, they survive a crisis and resume their lives right away. He had been given a rest in the box, which he also endured very well in the meantime. And here we are, weeks later, still not knowing how to deal with fuel and energy prices, or simply how to establish world peace. Now, since we started this wild journey with HeiHei, we are glad that he exists and that he is alive. Beside his Mother we are probably the only ones for the time being  ^^ But for it we tell you this story and hope that it stimulates many to reflect. Thinking about what is still to come, if the unreflective dog consumption continues like this and what is to become of all the animals that eventually fly around our ears, when the animal shelters are bled financially and in their capacity.

 

So: Don’t just donate applause and love, rather send money to the animal shelter. In this sense, we are also happy about donations, simply because the clinic was so expensive and winter is just around the corner.

 

Hellhound Foundation

 

IBAN: DE74 2585 1660 0055 1589 50

 

BIC: NOLADE21SOLCounty Savings Bank Soltau

 

https://www.paypal.com/donate/…