Abschied von Lotte

So Achtung Leute, der folgende Text betrifft das Thema Einschläferung. Der Text basiert auf eigenen Erfahrungen und natürlich schwingen Emotionen mit, da es um Lotte unsere Napolitanohündin geht die wir wegen Knochenkrebs gehen lassen mussten. Er greift aber unter anderem ein bisschen wüst in das Thema Hundezucht, Verantwortung für ein Leben und Umgang mit schwierigen Hunden ein. Er stellt EIN LEBEN dar und keine Verallgemeinerung. Wer grade schwach auf den Nerven ist, ließt hier erst mit wenn wenigstens das Wetter wieder besser ist.

Reise, Reise Seemann reise …und die Wellen weinen leise.

Natürlich war sie kein Seemann wohl eher eine Seelöwin. Und doch spielte das Lied öfter wenn wir zusammen auf Achse waren. Lotte. Es ist nun schon eine Woche her, dass wir Entscheidungen treffen mussten über Dein Leben, Deinen Tod. Die Wellen schlagen hoch und wer heute selbst nicht so gut mit seinem Leben kann, der steigt bei dem Text jetzt bitte gar nicht erst ein.

Blutjung kam sie zu uns, nachdem sie sich keiner mehr zutraute. Das Vertrauen war weg, nachdem sie die eigenen Leute angegriffen hatte. Im Tierheim sprach man von unvermittelbarem Hund und Euthanasie. Aber psssst* sowas sagt man im sogenannten Tierschutz nicht laut. Der Züchter hatte kein Interesse, der Hund sei ja versaut. Mit seiner Zucht hat das nichts zu tun. Und warum gibt es hier keine einfühlsam empathische Todesanzeige wie sonst?

Na weil Lotte mit nicht mal 8 Jahren starb und weil es mich unendlich wütend macht wie ihr kurzes Leben verlief. Weil Menschen sich interessierten und sich dann doch nicht gewachsen sahen, wer könnte das auch in einer Reihenhaussiedlung mitten im Land der gefährlich einstufbaren Hunde?  Weil eine relativ kleinwüchsige Napolitanofee, die zwar zu viel Haut hatte, aber ursprünglicher Natur war und ein gutes und wachsames Potential mitbrachte, dann doch zu unberechenbar war und lieber bei uns bleiben sollte. Dabei war die Rechnung ziemlich einfach: Sei einfach kein Lappen und erklär ihr, dass die übrigen Lappen in deinem Umfeld nur dich was angehen. Es geht nicht darum, dass EIN MENSCH versagt hat oder EIN SCHULDIGER gesucht wird. Es geht um den schlichtweg überzogenen KONSUM der an Hunden betrieben wird. Immer exotischere Rassen, immer beeindruckendere Farben und Formate.  Beeindruckend, ein römischer Kampfhund, das war sie und nicht zu bändigen wäre sie gewesen, wenn unter den vielen Falten nicht der zuchtkranke Hund gesteckt hätte. Jener der vor lauter Schmerzen nicht mal mehr im Freien hätte schlafen und wachen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Aufgeschnitten zur Kastration, nachdem sie bei so gut wie jeder Läufigkeit entzündlich und vereitert an Gesäugeleiste oder Gebärmutter reagierte, fand man verwachsene und verwucherte Organe, ein viel zu großes Herz, dass nach all den Jahren freiem Fall nur noch ihr gehörte und im Röntgen noch mehr Baustellen. Lotte merkte man es bei schlechtem Wetter an. Mal hinkte sie, mal murrte sie, der kleine Wetterfrosch. Egal, sie war hier zu Hause, zwischen den Hounds und den Besuchern. Mal mitgenommen auf Pflegestelle bis sie auch hier begann die Hierarchie der Familie neu zu strukturieren und auszusortieren.

Eine wilde, fröhliche aber eben auch selbstbestimmte Kriegerin auf ihrem Pfad gegen Menschen die glauben das Hunde sich an neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren und nichts weiter als Gleichberechtigung und Liebe wollen. Sie wollte vor allem ernst genommen, respektiert und angenommen werden als Napolitano- so wie sie sein sollten, wofür sie einst da waren.

Respekt ja, ihre Kultur verneinen – fatal.

Lotte hat hier aufgepasst und sämtlichen Menschen das Wesen eines qualitativ hochwertigen Wachhundes schnell und kurz erklärt.

“Der bellt ja gar nicht- und beisst einfach?!“

„Korrekt, die will auch nicht diskutieren, sondern das du verschwindest“.

 

„Süß mit den Falten, imposante Rasse und was die alles können!“ Und ich kann es auch verstehen und ich kenne auch viele wirklich nette Napolitano, dennoch war Lotte die vierte Faltenfee die mit Euthanasiebescheid in der Foundation abgegeben wurde. Und all die schönen Erzählungen und Schwärmereien der Einzelnen, der Menschen, die tatsächlich ihre Hunde verstehen oder einfach schieres Glück bei der Suche hatten, rechtfertigen in keiner Weise das Elend von 4 Napolitanos stellvertretend für all die anderen Staffs, Rottweiler, Schäferhunde, Kaukasen, Malis, Mixe oder Importe die in Zwingern sitzen. Abgegeben, unverstanden, unterschätzt! Und ich hasse Schwarzmalerei aber ich sitze im schattigen Teil der Tierschutzwelt, habe versucht sie alle zu retten und musste einsehen es gibt nichts mehr zu retten, wenn die Menschen ihr Verhalten nicht ändern. Für Lotte und für all ihre weggeworfenen Freunde. Es ist mir egal ob jemand eine Träne vergießt, wenn er seine Verantwortung angeleint durch unsere Tore führt. So geht man nicht mit einem Leben um das man sich vorher aus einem rein egoistischen Gedanken (denn wer hier braucht einen waschechten Römer?) heraus zu eigen gemacht hat! Und so dürfen auch die nicht damit um gehen die es entstehen lassen!

Knochenkrebs. Hieß es Anfang diesen Jahres als das Hinken anders war und schlimmer schien. Gestreut, keine Chance.

Palliativ- um das ganze zum Ende zu begleiten und das taten wir. Im Bett wollte sie nie schlafen- es störte sie wenn sich jemand neben ihr bewegte. Dann schnaufte sie, stand auf und ließ sich wenige Meter auf dem nächsten weichen Untergrund einfach umfallen, wie ein kleiner Elefant, der über seinen Rüssel stolpert und einfach liegen bleibt. Aber Steak, Steak ging immer und gab es auch bis zu ihrem letzten Morgen. Man merkte, dass der Krebs ihre Knochen angriff und die Schmerzmittel langsam aber sicher versagten. Im Hinblick auf Lotte, kann ich sagen, haben wir versucht ihr gerecht zu werden und haben sie angenommen. Dennoch lebte sie mit all den anderen hier, weit weg von einem eigenen, artgerechten zu Hause, bis sie dieses hier bei uns irgendwann als ihres ansah.

Aber Leute jeder der glaubt, dass das Tierheim ein glücklicher Ort ist wo Menschen sich rührend kümmern hat anscheinend vergessen, dass dort abends keiner mehr ist wenn das Licht ausgeht und Seelen alleine sterben, weil man sich den Zeitpunkt des Todes nicht immer aussuchen kann. Das bei Gewitter keiner tröstend mit unter die Decke kriecht und wenn man sich falsch benimmt der Schieber der einzige Mittel ist was bleibt damit eine Grundversorgung stattfindet. So ging es Lotte einst und so geht es vielen heute im hier und jetzt!

Denn die Tierheime sind für in Not geratene Tiere gedacht, nicht aber als Auffangbecken für Abenteuer oder Selbsterfahrungen mit hastigem Kaufgedanken.

Wir sind dafür bekannt vielerlei Dinge mit Humor zu nehmen, einem 8 jährigen Hund nach einem Leben im Tierheim allerdings eine gute Reise über die Regenbogenbrücke zu wünschen, erscheint wie der blanke Hohn. Lotte wurde zum Vergnügen der Menschen gezüchtet und aussortiert als sie sich nicht einfügen konnte, wegen einer Genetik die allen die diese Rasse kennen bewusst sein sollte.

So hart es klingt, Lotte ist viel zu früh und ohne ein zu Hause gegangen. Welchen Sinn hatte ihr Leben ? Ein Leben das von Anfang an in der Hand von Menschen lag…ein weiterer bester Freund des Menschen- Produziert, verkauft und verworfen.

Lotte, es tut mir leid dass wir niemanden für Dich gefunden haben Du wunderbare Seele.

So Achtung Leute, der folgende Text betrifft das Thema Einschläferung. Der Text basiert auf eigenen Erfahrungen und natürlich schwingen Emotionen mit, da es um Lotte unsere Napolitanohündin geht die wir wegen Knochenkrebs gehen lassen mussten. Er greift aber unter anderem ein bisschen wüst in das Thema Hundezucht, Verantwortung für ein Leben und Umgang mit schwierigen Hunden ein. Er stellt EIN LEBEN dar und keine Verallgemeinerung. Wer grade schwach auf den Nerven ist, ließt hier erst mit wenn wenigstens das Wetter wieder besser ist.

Reise, Reise Seemann reise …und die Wellen weinen leise.

Natürlich war sie kein Seemann wohl eher eine Seelöwin. Und doch spielte das Lied öfter wenn wir zusammen auf Achse waren. Lotte. Es ist nun schon eine Woche her, dass wir Entscheidungen treffen mussten über Dein Leben, Deinen Tod. Die Wellen schlagen hoch und wer heute selbst nicht so gut mit seinem Leben kann, der steigt bei dem Text jetzt bitte gar nicht erst ein.

Blutjung kam sie zu uns, nachdem sie sich keiner mehr zutraute. Das Vertrauen war weg, nachdem sie die eigenen Leute angegriffen hatte. Im Tierheim sprach man von unvermittelbarem Hund und Euthanasie. Aber psssst* sowas sagt man im sogenannten Tierschutz nicht laut. Der Züchter hatte kein Interesse, der Hund sei ja versaut. Mit seiner Zucht hat das nichts zu tun. Und warum gibt es hier keine einfühlsam empathische Todesanzeige wie sonst?

Na weil Lotte mit nicht mal 8 Jahren starb und weil es mich unendlich wütend macht wie ihr kurzes Leben verlief. Weil Menschen sich interessierten und sich dann doch nicht gewachsen sahen, wer könnte das auch in einer Reihenhaussiedlung mitten im Land der gefährlich einstufbaren Hunde?  Weil eine relativ kleinwüchsige Napolitanofee, die zwar zu viel Haut hatte, aber ursprünglicher Natur war und ein gutes und wachsames Potential mitbrachte, dann doch zu unberechenbar war und lieber bei uns bleiben sollte. Dabei war die Rechnung ziemlich einfach: Sei einfach kein Lappen und erklär ihr, dass die übrigen Lappen in deinem Umfeld nur dich was angehen. Es geht nicht darum, dass EIN MENSCH versagt hat oder EIN SCHULDIGER gesucht wird. Es geht um den schlichtweg überzogenen KONSUM der an Hunden betrieben wird. Immer exotischere Rassen, immer beeindruckendere Farben und Formate.  Beeindruckend, ein römischer Kampfhund, das war sie und nicht zu bändigen wäre sie gewesen, wenn unter den vielen Falten nicht der zuchtkranke Hund gesteckt hätte. Jener der vor lauter Schmerzen nicht mal mehr im Freien hätte schlafen und wachen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Aufgeschnitten zur Kastration, nachdem sie bei so gut wie jeder Läufigkeit entzündlich und vereitert an Gesäugeleiste oder Gebärmutter reagierte, fand man verwachsene und verwucherte Organe, ein viel zu großes Herz, dass nach all den Jahren freiem Fall nur noch ihr gehörte und im Röntgen noch mehr Baustellen. Lotte merkte man es bei schlechtem Wetter an. Mal hinkte sie, mal murrte sie, der kleine Wetterfrosch. Egal, sie war hier zu Hause, zwischen den Hounds und den Besuchern. Mal mitgenommen auf Pflegestelle bis sie auch hier begann die Hierarchie der Familie neu zu strukturieren und auszusortieren.

Eine wilde, fröhliche aber eben auch selbstbestimmte Kriegerin auf ihrem Pfad gegen Menschen die glauben das Hunde sich an neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren und nichts weiter als Gleichberechtigung und Liebe wollen. Sie wollte vor allem ernst genommen, respektiert und angenommen werden als Napolitano- so wie sie sein sollten, wofür sie einst da waren.

Respekt ja, ihre Kultur verneinen – fatal.

Lotte hat hier aufgepasst und sämtlichen Menschen das Wesen eines qualitativ hochwertigen Wachhundes schnell und kurz erklärt.

“Der bellt ja gar nicht- und beisst einfach?!“

„Korrekt, die will auch nicht diskutieren, sondern das du verschwindest“.

 

„Süß mit den Falten, imposante Rasse und was die alles können!“ Und ich kann es auch verstehen und ich kenne auch viele wirklich nette Napolitano, dennoch war Lotte die vierte Faltenfee die mit Euthanasiebescheid in der Foundation abgegeben wurde. Und all die schönen Erzählungen und Schwärmereien der Einzelnen, der Menschen, die tatsächlich ihre Hunde verstehen oder einfach schieres Glück bei der Suche hatten, rechtfertigen in keiner Weise das Elend von 4 Napolitanos stellvertretend für all die anderen Staffs, Rottweiler, Schäferhunde, Kaukasen, Malis, Mixe oder Importe die in Zwingern sitzen. Abgegeben, unverstanden, unterschätzt! Und ich hasse Schwarzmalerei aber ich sitze im schattigen Teil der Tierschutzwelt, habe versucht sie alle zu retten und musste einsehen es gibt nichts mehr zu retten, wenn die Menschen ihr Verhalten nicht ändern. Für Lotte und für all ihre weggeworfenen Freunde. Es ist mir egal ob jemand eine Träne vergießt, wenn er seine Verantwortung angeleint durch unsere Tore führt. So geht man nicht mit einem Leben um das man sich vorher aus einem rein egoistischen Gedanken (denn wer hier braucht einen waschechten Römer?) heraus zu eigen gemacht hat! Und so dürfen auch die nicht damit um gehen die es entstehen lassen!

Knochenkrebs. Hieß es Anfang diesen Jahres als das Hinken anders war und schlimmer schien. Gestreut, keine Chance.

Palliativ- um das ganze zum Ende zu begleiten und das taten wir. Im Bett wollte sie nie schlafen- es störte sie wenn sich jemand neben ihr bewegte. Dann schnaufte sie, stand auf und ließ sich wenige Meter auf dem nächsten weichen Untergrund einfach umfallen, wie ein kleiner Elefant, der über seinen Rüssel stolpert und einfach liegen bleibt. Aber Steak, Steak ging immer und gab es auch bis zu ihrem letzten Morgen. Man merkte, dass der Krebs ihre Knochen angriff und die Schmerzmittel langsam aber sicher versagten. Im Hinblick auf Lotte, kann ich sagen, haben wir versucht ihr gerecht zu werden und haben sie angenommen. Dennoch lebte sie mit all den anderen hier, weit weg von einem eigenen, artgerechten zu Hause, bis sie dieses hier bei uns irgendwann als ihres ansah.

Aber Leute jeder der glaubt, dass das Tierheim ein glücklicher Ort ist wo Menschen sich rührend kümmern hat anscheinend vergessen, dass dort abends keiner mehr ist wenn das Licht ausgeht und Seelen alleine sterben, weil man sich den Zeitpunkt des Todes nicht immer aussuchen kann. Das bei Gewitter keiner tröstend mit unter die Decke kriecht und wenn man sich falsch benimmt der Schieber der einzige Mittel ist was bleibt damit eine Grundversorgung stattfindet. So ging es Lotte einst und so geht es vielen heute im hier und jetzt!

Denn die Tierheime sind für in Not geratene Tiere gedacht, nicht aber als Auffangbecken für Abenteuer oder Selbsterfahrungen mit hastigem Kaufgedanken.

Wir sind dafür bekannt vielerlei Dinge mit Humor zu nehmen, einem 8 jährigen Hund nach einem Leben im Tierheim allerdings eine gute Reise über die Regenbogenbrücke zu wünschen, erscheint wie der blanke Hohn. Lotte wurde zum Vergnügen der Menschen gezüchtet und aussortiert als sie sich nicht einfügen konnte, wegen einer Genetik die allen die diese Rasse kennen bewusst sein sollte.

So hart es klingt, Lotte ist viel zu früh und ohne ein zu Hause gegangen. Welchen Sinn hatte ihr Leben ? Ein Leben das von Anfang an in der Hand von Menschen lag…ein weiterer bester Freund des Menschen- Produziert, verkauft und verworfen.

Lotte, es tut mir leid dass wir niemanden für Dich gefunden haben Du wunderbare Seele.